BOB muss erhalten werden

BOB Berufsorientierung und Bewerbung –
eine erfolgreiche Kooperation zwischen Berliner Unternehmen, Hochschulen und Berliner Schulen zur Ausbildung der Berufswahlkompetenz
muss erhalten bleiben!

Nov. 2023, Abgeordnetenhaus von Berlin, Festveranstaltung 20 Jahre BOB, mit Frau Katharina Günther-Wünsch Senatorin (SenBJF)

Wir fordern den Senat auf, die Streichung der Mittel für BOB zurückzunehmen, um eine einzigartige Maßnahme zur Berufsorientierung, die in der Berliner Wirtschaft und den beteiligten Schulen fest verankert ist, zu erhalten. Als selbstverständlich sehen wir es dabei an, dass die schon vereinbarten Veranstaltungen im laufenden Schuljahr weiter finanziert werden.

 Bis heute haben ca. 36.000 Schülerinnen und Schüler aus 55 Berliner Schulen an über 950 Veranstaltungen teilgenommen

Berliner Unternehmer*innen haben die Initiative BOB (Berufsorientierung und Bewerbung in der Sekundarstufe II) Anfang des neuen Jahrtausends ins Leben gerufen. Anlass war das Fehlen von Berufsorientierung und Ausbildung von Berufswahlkompetenz in der Sekundarstufe 2. Gemeinsam mit Schüler*innen wurde eine Tagesveranstaltung, die ein Assessment, das betriebliche und universitäre Auswahlverfahren und eine Unternehmensgründung simuliert, entwickelt.

Seit 2003 gehen Unternehmer*innen in Schulen und führen mit den Schülerinnen und Schülern Tagesveranstaltungen durch. Seit 2006 wird das Projekt durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie aus öffentlichen Mitteln gefördert. Projektträger ist die Synicial GmbH Berlin. Kooperationen gibt es mit dem Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg, der Wirtschaftsförderung Treptow-Köpenick, der Hochschule für Wirtschaft und Technik und dem Studiennetzwerk Brandenburg.

Mit 20 Schulen bestehen langfristige Kooperationsverträge. BOB wird stetig in Zusammenarbeit mit den Schulen weiterentwickelt. Daraus sind Berufs- und Studienorientierungstage (seit 2009), Workshops in Schulen zu Themen der Bewerbung (seit 2010), der Startup-Day (im Jahr 2018) und Interessens- und Kompetenztests (seit 2010) entstanden. BOB wird seit 2007 wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Damit ist BOB fester und wichtiger Bestandteil des Lehrplans vieler Berliner Schulen geworden und es ist nicht zumutbar, dass mitten im Schuljahr zum 1. April 2025 kurzfristig alle Mittel gekürzt wurden, so dass schon vereinbarte Veranstaltungen, die schon im Unterricht vorbereitet werden, nicht mehr stattfinden können.

Im Oktober 2003 wurde BOB mit dem Preis der Deutschen Einheit des Wempe-Einheitsfonds aus-gezeichnet. 2006 nahmen erstmalig Jugendliche aus dem europäischen Ausland an den Veranstaltungen teil und seit 2007 wird es von der FH Potsdam wissenschaftlich begleitet.

Das Einzigartige an BOB ist, dass die Systeme Schule und Wirtschaft zusammengebracht werden

Die wissenschaftliche Begleitforschung zeigt, dass Glaubwürdigkeit und Engagement wesentliche Erfolgsfaktoren von BOB sind. Die Feedbacks der Unternehmer*innen zu realitätsnahen Übungen lässt Impulse entstehen, sich mit der eigenen Berufsorientierung auseinander zu setzen. Gleichzeitig werden das Unternehmerbild und Berufsbilder erweitert.  Dabei vermittelt das Planspiel soziale Kompetenz kontextgebunden zwischen angemessen und unangemessen zu unterscheiden, statt eine rigide Unterscheidung von richtigen und falschen Verhalten zu unterstützen. Potential wird so sichtbar und erlebbar und der Entscheidungsprozess der eigenen Berufsorientierung wird unterstützt und gestärkt, auch indem die Schüler*innen mit „Realitäten“ konfrontiert werden. Belegt wird dies u.a. durch die kontinuierlichen Evaluationen und Auswertungen und Interviews mit Schüler*innen. Wirklich als besonders zu betrachten ist eine Empfehlungsrate durch die Schüler*innen von 95 % kontinuierlich seit über 20 Jahren. „Es ist eine ganz andere Art der Berufsorientierung, die tatsächlich sehr praktisch angelegt ist“, so formulierte es der damalige Staatssekretär Mark Rackles in seiner Rede zur 300. BOB-Tagesveranstaltung.

BOB fokussiert auf Kompetenzen der Berufswahlkompetenz und der Arbeitsmarktfitness

Zeitgemäße Berufsorientierung muss Berufswahlkompetenz stärken. Die Komplexität und Dynamik des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes lassen eine eindeutige Orientierung kaum möglich erscheinen. KI macht diesen Prozess noch komplexer. Berufswahlkompetenz versteht sich als Fähigkeit und Bereitschaft, die eigenen Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten zu erschließen und Möglichkeiten zu sondieren sowie daraus ein Selbstkonzept zu entwickeln und dieses umzusetzen. Berufswahlkompetenz ist eine Voraussetzung für Ausbildungs- und Studiumsreife. Um Berufswahlkompetenz besser fördern zu können, hat BOB seine Angebote in Zusammenarbeit und oft auf Nachfragen aus den Schulen um Berufs- und Studienorientierungstage, Workshops in Schulen zu Themen der Bewerbung, der Alltagsbewältigung (Versicherungen etc.) sowie Interessen- und Kompetenztest ergänzt.

Zur Unterzeichnung des offenen Briefes nutzen Sie bitte den Link oder QR-Code:

 

https://zfrmz.eu/zfwiRxkqgI6xeWvq75UV

Vielen Dank!

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