DIE PROBEZEIT BESTEHEN

Erfreut kann man sein, wenn direkt nach der Schulausbildung der erste Arbeitsvertrag (z. B. für eine Ausbildung) unterschrieben ist. Damit ist ein wichtiger Schritt der beruflichen Entwicklung erfolgreich absolviert. Jedoch, als nächste Hürde wartet die gesetzlich vorgeschriebene Probezeit. Und wer hier nicht überzeugt, kann sehr schnell wieder draußen sein bzw. steht dann ohne Arbeitsvertrag da. Deshalb ist es ratsam, bestimmte Dinge während der Probezeit zu beachten, um diese Phase sicher zu überstehen. Schauen wir uns also besonders relevante Punkte im Detail an.

Zunächst einmal sollte man sich die Erwartungen der Arbeitgeberseite bewusst machen. Hier geht es - abseits fachspezifischer Kompetenzen - um Faktoren wie Teamorientierung, Kommunikationsfähigkeit, Lernbereitschaft oder Vertrauenswürdigkeit. Konkret bedeutet dies, dass man sich freundlich, sympathisch und auch hilfsbereit im Arbeitsteam integriert.

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Als konkrete Empfehlung für den Arbeitsalltag kann man diese bedeutsamen Verhaltensweisen nennen: Zuhören können sowie Interesse zeigen; und zum richtigen Zeitpunkt Fragen stellen. Damit ist gemeint, dass man nicht ständig und zu jedem noch so kleinen Thema die Kollegen befragt. Ratsam ist, Fragen und Themen zunächst einmal zu sammeln, um dann zum passenden Zeitpunkt den richtigen Mitarbeiter anzusprechen. Somit empfiehlt sich entweder ein kleines Notizbuch oder ein digitales Tool, um Fragen, Ideen und Themen festzuhalten.

Im Gespräch mit Führungskräften gilt es zu erfahren, welche Bewertungskriterien sie für die Arbeitsergebnisse verwenden. Gerade als junger Berufseinsteiger, der bisher nur die Schulwelt kannte, ist dieser Punkt sehr wichtig. In diesem Zusammenhang sollte man auch erkunden, welche Dienstwege in der jeweiligen Firma zu beachten sind. Wer ist für welche Aufgabenbereiche zuständig? Wer ist der erste Ansprechpartner, wenn es um Probleme im Bereich XY geht? Generell ist Networking sehr empfehlenswert: Mit welchen anderen Azubis oder Mitarbeitern könnte man vielleicht nach Feierabend etwas unternehmen, um sich noch besser in der Firma zu integrieren? Die Erfahrung zeigt, dass bei solchen Aktivitäten nicht nur private Themen besprochen werden, sondern auch wertvolle berufliche Informationen ausgetauscht werden. Ein Beispiel-Thema: Welche Ausbilder setzen welche Schwerpunkte bei der Notengebung?

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Wichtig bei der Probezeit ist auch das eigene Zeit- und Selbstmanagement. Während man in der Schule noch klare Stundenpläne zu befolgen hatte, so ist in der Arbeitswelt die eigene Organisationsfähigkeit gefragt. Einfache To-do-Listen (nach Prioritäten geordnet) erstellen und konsequent abarbeiten - so kann strukturierte Arbeitsproduktivität funktionieren.

Nicht zu vergessen sind: Die eigenen Interessen und beruflichen Ziele. Während der Probezeit sollte man sich selbst hinterfragen, ob man hier am richtigen Platze ist. Wurden die Erwartungen an den Ausbildungsplatz bzw. die Arbeitsstelle erfüllt? Stimmt das allgemeine Betriebsklima? Wird man wertschätzend, respektvoll und fair behandelt oder nur als billige Arbeitskraft angesehen? In diesem Sinne ist die Probezeit eine Phase der Orientierung für beide Seiten: Passt es oder sollte man alternative Wege suchen?

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